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"Diese tabulose Offenheit ohne Ichzentrale führt dazu, dass in der Wahrnehmung eine RADIKALE RESILIENZ gegenüber allem waltet, das ansonsten vom Ich verdrängt und sublimiert werden muss, um dessen eigenes Kartenhaus vor psychischen Orkanen zu schützen. Im Dienstwagen, wenn ich Trauergäste hinter der Prozession zum Grab her fahre, und nachmittags, wenn ich Grabbesuchern zur Seite stehe, lässt sich ohne die neurotischen Projektionen des Ichs absolut mühelos HÖFLICHKEIT & HILFSBEREITSCHAFT als sozialer Service eines Chauffeurs anbieten, ohne sich durch auffällige Verhaltensmuster ablenken zu lassen, die Menschen nunmal aufgrund ihres Lebenswandels in Ausnahmesituationen entwickeln."
(Aus dem Interview: "TRANSPERSONALES TRAUERTAXI" , Juni 2024 @
NONDUALIST.DE)


Tom de Toys, 24.8.2024 © POEMiE™ (aus der Publikation: "DAS ABSOLUT WAHRE BUCH", BoD 2024, ISBN 9783759749444)

NONDUALE NAMENLOSIGKEIT

(ODER: WARUM ICH KEIN GURU GEWORDEN BIN)


Guten Morgen, mein Rufname lautet Tom oder in künstlerischen Kontexten auch Tom de Toys. Dieses Pseudonym gab ich mir 1985 nach der Lektüre des Romans "Schöne neue Welt" von Aldous Huxley. Meine eigene Geschichte mit dem Begriff der Namenlosigkeit beginnt aber schon 1984, als mir im zarten Alter von 16 Jahren während der geführten Meditation des Jugendpädagogen eine kosmische Outer-Body-Experience geschah: meine Wahrnehmung trat aus dem Körper heraus und sauste direkt ins Weltall hoch, wo ich irgendwo ziemlich weit weg zwischen Galaxien schwebte und die Unendlichkeit des Ganzen erkannte. Dieses Erlebnis beeinflusste die nächsten vier Jahrzehnte meines Lebensweges bis zum endgültigen Verlust der Identität 2014, wie sich im Nachhinein zeigte. Psychisch auffällig war ich bereits in der Grundschule, weil ich mich zunächst weigerte, lesen und schreiben zu lernen, was man mir dann aber mit einem Jahr Verzögerung doch noch schmackhaft machen konnte. Als ich dann am 5. Mai 1989 mit 21 eine mystische Auflösungserfahrung machte, entdeckte ich schließlich meine Hassliebe zur Sprache, denn ich verarbeitete dieses spirituelle Erlebnis in dem sehr kurzen Gedicht "KONTAKT" und bemerkte dadurch, wie schwierig es ist, derart über den nondualen Zustand des Seins zu schreiben, dass es nicht an die religiösen Paradoxien der berühmten Mystiker erinnert, sondern so konkret wie möglich bleibt, ohne aber die erfahrene Leere, dieses sagenumwobene Nichts, in eine ideologische Definition zu pervertieren! Dadurch entwickelte ich damals den Lochismus als Lebensphilosophie und machte ihn zum Thema sowohl meiner Lyrik als auch der Performancekunst und der Malerei, begleitet von mehreren Minipsychosen und allen möglichen paranormalen Erfahrungen. Nach einer jahrelangen psychotherapeutischen Odyssee mit diversen Diagnosen (angefangen beim Verdacht auf Borderline-Syndrom 1988 bis zur somatoformen Störung 2010 und der finalen Depression 2014) passierte im Anschluss an den Aufenthalt in einer psychiatrischen Tagesklinik etwas völlig unerwartetes, noch dazu unter Einfluss von Fluoxetin und Risperidon: die ohnehin schon bemerkenswerte Fähigkeit des Gehirns, in ganzen Sätzen zu denken und grammatikalisch logische Gedanken zu konstruieren, hatte aufgehört, sich als eine Identitätseinheit zu empfinden. Es war ein normaler Herbsttag, an dem ich wieder stundenlang in meinem Lesesessel am Fenster saß und eigentlich nur Löcher in die Decke starrte, weil noch nicht klar war, wie es überhaupt weitergehen könnte. Irgendwann bemerkte mein Denken, dass es das Wort "ich" nicht mehr benötigte, um zu beschreiben, was die Augen sahen, was auf der Hand lag. Das Denken hatte sich stillschweigend in eine reine Spiegelung dessen verwandelt, was sinnlich vorhanden war, ohne dahinter eine metaphysische Instanz mitzudenken. Was sich gemeinhin als "Ich" in der Sprache aufspielt, erwies sich urplötzlich als geistiger Virus, der das Denken befallen hatte, um sich in einer Welt besser in Szene zu setzen, die jedem Mensch einen Namen aufzwingt und Dir das Mitspielen nur dann erlaubt, wenn Du eine exakte Identität vorweisen kannst. Je größer, origineller und etablierter Dein Ich desto mehr Privilegien stehen Dir im System zur Verfügung. Dein Personalausweis ist der bürokratische Beweis, dass Du tatsächlich eine Person mit einem Namen bist, die man damit ansprechen kann und von der sich erwarten lässt, dass sie als diese Person antwortet. Aus der Sicht eines Menschen ohne innere Identität gleicht dieses Spektakel dem unsichtbaren Theater! Wenn da niemand mehr ist, der sich selber mit einem Namen anredet und sich als Person empfindet, dann wirkt es sogar existenziell falsch und verlogen, als eine solche, innerlich hohle Identitätsblase Aussagen treffen zu müssen und mit anderen Menschen nur in Kommunikation treten zu können, wenn man sich namentlich als Person vorstellt: "Guten Morgen, mein Name ist Tom de Toys. Ich bin Künstler, Performer und Lyriker. Ich bewerbe mich mit diesem biografischen Essay zum Thema Namenlosigkeit bei Ihrer Zeitschrift." Momentan will der glückliche Zufall, dass eine soziale Tätigkeit mit ü50 gefunden wurde, die in diesem identitätsfreien Zustand ausführbar ist: als Chauffeur für Trauergäste und Grabbesucher auf dem Düsseldorfer Nordfriedhof. Ausgerechnet ein Ort, an dem auf jedem Stein ein Name steht, der an eine Person mit einer Identität und deren Lebensgeschichte erinnert. Allerdings nimmt die Tendenz zu, sich auf anonymen Urnenfeldern beisetzen zu lassen, selbst wenn man genug Geld hätte, um sich eine gigantische Gruft auf dem Millionenhügel zu leisten! Außerdem: die allgemeine Trauer betrifft ja vorallem den Verlust der Person, die mit einem bestimmten Namen assoziiert wird. Der Schock, dass das konkrete Personsein irgendwann endet und damit die Lebensgeschichte als eigenständige Identität. Die Asche erinnert uns nicht nur an das gelebte Leben, sondern vielmehr an dessen vergängliche Einbettung in den natürlichen Fluss der Dinge. Die irreversible Abwesenheit der geliebten Person, die noch gestern namentlich ansprechbar war, deren Umarmung noch fühlbar ist, deren Stimme noch hörbar ist – einfach weg! Von Mutter Natur in die große, unendliche Namenlosigkeit des ganzen Seins zurückgenommen. Dieses unendliche, ewige Sein hat tausend Namen in tausend Kulturen. Wir tauchen für eine Weile aus diesem leeren Ozean auf und bezeichnen uns als diese oder jene Welle. Aber erst wenn die Welle wieder ins Ganze zurückschwappt, wird uns bewusst, dass das Wasser, aus dem wir bestehen, genauso leer ist wie der kosmische Ozean, dem wir in Ehrfurcht und staunender Verwunderung keinen Namen geben können. Wir sind selber aus diesem namenlosen Wunder gemacht, das zu sich selbst sprechen kann, indem es Bäume blättern, Blumen blühen und Menschen denken lässt...

Weiterführende biografische Hintergrundinformationen:
LDL-Gastautoren-Interview: "TRANSPERSONALES TRAUERTAXI"

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